Website TemplatesJoomla TemplatesWeb Hosting
Die nächsten Termine
Zur Zeit sind keine Einträge vorhanden!
JoomlaStats Activation
Home Laufgeschichten Laufberichte 2010 7-Tagelauf Athen 2010

7-Tagelauf Athen 2010

Laufberichte 2010

7-Tage-Lauf in Athen vom 24.03.-31.03.2010

aus Betreuersicht von Wolfgang Olbrich

Nachdem der 48 Stundenlauf in Brno/CZ abgesagt wurde, hatte sich Dagmar zusammen mit Conny (Cornelia Bullig) relativ kurzfristig dazu entschlossen, stattdessen in Athen am 7-Tage-Lauf teilzunehmen.

Entgegen der allgemeinen Zeitläufe, die „nur“ über 6 Tage (144 Stunden) gehen, hat Costas Baxevanis in Athen einen 7-Tage-Lauf initiiert, der nun bereits zum 5. Male ausgetragen wurde. Der Grund soll nach dem Hörensagen mit einer „kleinen Rebellion“ gegen die Kirche zu tun haben, die ja eigentlich den siebten Tag der Ruhe zugeschrieben hatte und unter anderem deshalb die extremen Zeitläufe nach 144 Stunden bzw. 6 Tagen enden. Nationale und internationale Bestenlisten werden allerdings nur für die 144 Stunden geführt und eigentlich sind nur diese für die teilnehmenden Läufer/innen relevant.  Aber egal,  da die Durchgangszeit nach 6 Tagen Eingang in die Bestenlisten findet, hängt man doch gerne einen Tag zum Auslaufen dran!

Leider lief bei Dagmar in der Vorbereitung das Training nicht so, wie gewollt. Irgendwie kam immer irgendetwas dazwischen. Sei es job-, witterungs- oder krankheitsbedingt. Über Karneval waren viele lange Einheiten geplant und wenigstens diese konnten zum Großteil auch mit Conny Bullig durchgezogen werden.  Als letzte lange Einheit fungierte dann noch der 6 Stundenlauf in Stein/NL, den Dagmar problemlos und ganz ruhig laufen konnte.

Danach war Dagmar nur noch hibbelig und plante alles mindestens 200 Mal durch. Natürlich jedes Mal vollkommen anders. Irgendwann war ich dann froh, dass der Zeitpunkt des Abfluges nach Athen immer näher kam. Leider konnte ich diesmal nicht von Anfang an dabei sein. Fabienne hatte ja noch Schule und die Ferien begannen leider erst am Freitag, dem 26.03. und da ging unser Flieger dann auch erst. Dagmar ist dann bereits am Montag, dem 22.03. mit Conny und Sigi nach Athen gestartet, um sich in aller Ruhe vorzubereiten und sich vor Ort in der Halle entsprechend einzurichten und evtl. noch das ein oder andere einzukaufen. Bereits seit dem 16.03. war ein 1000 Meilen-Rennen zu Gange, welches von Beginn an vom Ausnahmeathleten der super langen Strecken Wolfgang Schwerk aus Solingen, angeführt wurde. Die ersten 24 Stunden spulte Wolfgang mal eben locker 190 Kilometer runter!

   

 

Weiterhin wurden nach dem Start des 7-Tage-Laufes noch Wettkämpfe über die Distanzen von 24, 48 und 72 Stunden angeboten. Aber weiter zu Dagmar und ihrem 7-Tage-Erlebnis…

 

Am Mittwoch, dem 24.03.2010, um 13 Uhr Ortszeit startete der Lauf auf dem Olympiagelände von 2004. Die Strecke selber ist ein 1 km-Rundkurs, komplett asphaltiert und mit einigen Löchern versehen.  Dann auch noch direkt neben einer 6-spurigen viel befahrenen Straße, keinerlei Zuschauerverkehr und null Aussicht. Also wirklich nichts, was einem auch nur annähernd helfen könnte, die Eintönigkeit des Rundenlaufens ein wenig zu erleichtern.  Aber Dagmar liegt so etwas ja. Ich kann das wirklich nur bewundern. Ganz zu schweigen von den 1000-Meilen-Läufern/innen, die 1609,344 Runden drehen müssen, bevor sie ihren Wettkampf als gefinisht ansehen dürfen.

Bei den 7-Tage-Läufern/innen gab es kein tägliches Mindestlimit, welches gelaufen werden musste, um im Rennen zu bleiben. Bei den „1000-Meilern“ waren 50 Meilen, bzw. 80 km/Tag Pflicht, um den Lauf weiter fortführen zu dürfen.

 

Im Gegensatz zu Conny, die einige Rekorde brechen wollte, hatte Dagmar keine großen Ziele. Sie wollte einfach mal sehen, was geht. Von einem 6-Tagelauf hatte sie schon lange geträumt, war jedoch eigentlich erst für 2011 geplant. Dieses Jahr war mit Brno und Köln erstmal die 48 Stunden-Strecke im Visier. Hier sollte spätestens in Köln die 300 km-Marke fallen. Erst durch die Absage des Laufes in Brno kam ja Athen in den Fokus.

Insgeheim hatte Dagmar die 500km-Marke innerhalb der 144 Stunden im Blick. Damit ging sie allerdings vor der Veranstaltung nirgendwo hausieren und stapelte ein wenig tief. Schließlich weiß man nie, was kommt und sie hatte ja auch noch nie so etwas Langes gelaufen. Auf jeden Fall sollte es nicht zu schnell starten.  Ca. 130 km standen für den ersten Tag auf dem Plan und genau daran hielt sie sich auch. Mit 137 km war Dagmar vorsichtig angegangen und verwaltete damit die Kräfte sehr vernünftig. Conny lag mit zu diesem Zeitpunkt bereits mit 170 km auf Platz 1 des Gesamtlaufes. Leider musste sie am zweiten Tag und mit „nur“ 181 gelaufenen Kilometern verletzt aussteigen. Damit lag Dagmar nun plötzlich unvermutet an der Spitze des Damenfeldes, welches noch aus der weiter im Wettkampf befindlichen  Mireille Cormier bestand.

Leider waren die äußeren Bedingungen im organisatorischen Bereich nicht zufriedenstellend. Die Verpflegung war sehr spärlich und gerade für eine Vegetarierin wie Dagmar vollkommen unzureichend. Es gab meist lediglich Leitungswasser mit viel Chlor, blaues Gatorade-Isogetränk („Schlumpfpippi“), Kaffee und gelegentlich mal Cola. Die warmen Mahlzeiten waren, gelinde gesagt, sehr spartanisch. Ansonsten gab es mal Chips, ein wenig Schokolade und Salzgebäck. Erst an den letzten beiden Tagen wurde die Verpflegung deutlich besser, nachdem man wohl feststellte, dass ansonsten zuviel übrig bleibt.


 

Auch war absolut Null in Sachen Musik oder sonstiger Unterhaltung seitens der Organisation. Das einzige Highlight war die Anzeigentafel mit den Ergebnissen, die auf einem großen Flachbildschirm immer aktuell einsehbar waren. Das war wirklich sehr gut. Auch wurde neben der Zeitmessmatte noch eine Kontrollmatte auf der „Gegengeraden“ gelegt, die es unmöglich machte, hier einen illegalen Vorteil zu erlangen, wenn man seine Ruhezeiten z.B. „taktisch günstig“ nach einem Richtungswechsel legt.

Die Richtung wurde jeweils um 9 Uhr morgens und abends gewechselt, was ein wenig „Abwechslung“ für die Läufer/innen brachte. Die dann auf der Strecke befindlichen Teilnehmer/innen liefen dann einmal um die Zeitmessmatte herum und klatschten sich gegenseitig ab. Darauf freute sich jeder Teilnehmer und zu diesem Zeitpunkt waren auch die meisten von ihnen auf der Strecke.

Als weiteres regelmäßiges Prozedere war dann noch das morgendliche Blutdruckmessen und der Gang auf die Waage, das jeweils von einer Ärztin durchgeführt wurde. Da Dagmar morgens immer sehr niedrige Werte hat, versuchte sie daher morgens der Ärztin erst nach einem Kaffee und ein bis zwei Runden joggen/walken unter die Fittiche zu kommen.

Wir telefonierten jeden Morgen und Abend miteinander und zwischendurch bekam ich von Sigi immer Infos zu Dagmar und zum Wettkampf. Dennoch konnte ich es kaum abwarten, bis ich endlich Freitag war und ich Fabi von der Schule abholen und zum Flughafen durchstarten konnte. Endlich war es dann soweit. Um 14:30 Uhr hob der Flieger in Düsseldorf ab und es ging Richtung Athen. Dort landeten wir dann pünktlich um 18:30 Uhr (Ortszeit) und es ging mit der Buslinie X96 zum ehemaligen Olympiagelände von 2004. Alles nun überwiegend brach liegend und langsam zerfallend. Es ist wirklich traurig so etwas anzusehen. Was könnte man dem Sport mit diesem weggeworfenen Geld Gutes tun…

 

Naja, wieder zurück zu Dagmars Lauf.

Wir waren kurz vor 21 Uhr vor Ort und „feierten“ erst einmal unser Wiedersehen. Conny war verständlicherweise ziemlich geknickt und die mangelhafte Versorgung der Läufer/innen war Thema Nummer eins an der Strecke. Aber was hilft’s? Also erst mal am nächsten Morgen los zum Einkaufen, damit die diversen Mängel ausgeglichen werden können. Das „günstige Angebot“, sich als Betreuer in die Verpflegung einkaufen zu können, haben Fabi und ich dann abgelehnt und wir haben das doch lieber selber organisiert.

Dagmar war gut drauf und hatte die ganze Zeit einen strammen Walkingschritt drauf. So kamen die Kilometer gut zusammen und sie konnte den Abstand zu Mireille langsam aber sicher ständig ausbauen. Im Vorfeld hatte sie mit vielen erfahrenen Mehrtagesläufern/innen gesprochen und sich die Taktik zurecht gelegt, nach Möglichkeit ca. 20 Stunden auf der Strecke zu verbringen und sich zu bewegen. Sobald die Strecke verlassen wird, dann nur für die Toilette oder zum Schlafen. Alles andere, wie Essen und Trinken,  sollte auf der Laufstrecke gemacht werden. Um es vorweg zu nehmen: Sie hat das tatsächlich durchgezogen und war immer mind. 18 Stunden auf der Strecke. Wahnsinn, welche Moral sie da gehabt hat!

Ich habe dann ständig versucht, Fabienne irgendwie ein Programm zu bieten und Dagmar möglichst gut zu versorgen. Durch den frühen Ausstieg von Conny war das Konzept, welches vorher überlegt wurde leider ad acta gelegt. Sigi und ich hatten eigentlich abgesprochen, uns die Versorgung der beiden ein wenig aufzuteilen, damit möglichst immer einer für die Betreuung der beiden zur Verfügung stand und der andere in der Zeit dann ein wenig länger schlafen konnte. So musste Dagmar dann nachts meist alleine zwischen 24 und 8 Uhr auskommen, da ich dann im Bett lag, um am nächsten Tag noch halbwegs etwas auf die Reihe zu bekommen.


 

Aber es ging auch so ganz gut. Wenn ich mit Fabi einen kleinen oder größeren Ausflug machte, dann habe ich i.d.R. alles für diesen Zeitraum vorbereitet und griffbereit auf einen Tisch an der Strecke gestellt. Neben der spärlichen Grundversorgung vom Veranstalter hatten wir noch die ein oder anderen Leckereien dabei, wie Gummibärchen, Lakritze, Smarties, etc. sowie Gurken und Tomaten, die dazu genutzt wurden, das notwendige Salz halbwegs geschmacksneutral runter zu kriegen. Daneben gab es meist Fencheltee, den Dagmar am besten verträgt, Kaffee mit viel Zucker (trinkt sie im „normalen Leben“ nie!) und abends noch lecker Kartoffelbrei oder Couscous mit Oliven, Gurke und Tomate. Als Ausgleich für die fehlenden Eiweiße haben wir dieses Mal Proteinpulver ausprobiert, welches mit Wasser angerührt und zur Geschmacksverbesserung noch mit Cappuccino-Pulver vermischt wurde.

Dagmar hat immer versucht, möglichst alles auf der Strecke zu machen. Also immer eine Schüssel mit Essen unterwegs verspeisen, anstatt sich dafür an einen Tisch zu setzen, etc. Es war schon ziemlich monoton. Alle 10-11 Minuten kam Dagmar vorbei. Immer wurde gefragt, was sie braucht. „Ich brauch nichts!“ war dann immer die Antwort. Wenn man ihr dann doch was in die Hand drückte, freute sie sich drüber. Immer, wenn Fabi und ich von unseren Ausflügen zurück kamen, brachten wir meist ein leckeres Eis mit. Das war dann für Dagmar immer ein regelrechter Gaumenschmaus. Ist schon erstaunlich, wie solche Kleinigkeiten bei einem Lauf wie diesem auf einmal an Bedeutung gewinnen und welche Freude diese einem ins Gesicht schreiben.

Abends habe ich dann für Dagmar noch ein wenig gekocht. Was man halt so kochen nennt, wenn man nur einen Wasserkocher als Hilfsmittel hat. Es war entweder Kartoffelpüree oder Couscous angesagt. Der wurde dann jeweils ein wenig mit fein geschnittenen Tomaten-, Gurken- und/oder Olivenstücken verfeinert und um den Salzhaushalt konstant zu halten recht stark gesalzen.

Auch darüber freute sich Dagmar immer ganz besonders, was dann natürlich auch das Betreuerherz höher schlagen lässt…

Aufgelockert wurde die Monotonie des Rundenlaufens durch die mit und mit stattfindenden Finishs der  1000 Meilenläufer/innen. Allen voran Wolfgang Schwerk, der wirklich eine klasse Leistung ablieferte, ganz besonders unter diesen Bedingungen. Hiroko Okiyama lief ebenfalls ein sehr kontrolliertes Rennen. Darüber war ich schon in Deutschland sehr verwundert, als ich ihre Tagesleistungen las, da sei normalerweise zu Beginn eines jeden Rennens ein „Höllentempo“ vorlegt und nachher oft stark einbricht. Vor Ort sah man dann, warum sie so vernünftig loslief. Sie wurde von ihrem Betreuer Seppo Leinonen ständig eingebremst, sobald sie versuchte, aufs Tempo zu drücken, wie man es sonst von ihr kennt. Durch diese kluge Einteilung konnte sie dann irgendwann an Martina Hausmann vorbeiziehen und das Rennen dann kontrolliert als Siegerin beenden. Martina hat sich zwar lange wehren können, aber am Ende konnte Hiroko halt ihre deutlich höhere Grundschnelligkeit umsetzen.

 

Weiterhin wurde die Veranstaltung durch die gleichzeitig stattfindenden weiteren Läufe über 24, 48 und 72 Stunden aufgelockert, die ein wenig Leben auf die Strecke brachten. Mit dem Start des 24 Stundenrennens wurde dann auch die Verpflegung langsam besser. Leider waren da die 1000 Meilenläufer/innen schon mehr als 10 Tage unterwegs.

Auch inakzeptabel war, dass man lediglich an 2 Stunden am Tag warmes Wasser zur Verfügung hatte, um duschen oder sich ordentlich waschen zu können. Diese Stunden wurden meist am Tag vorher bekannt gegeben. Für die Läufer/innen ist es natürlich total blöd, sich dann waschen zu müssen, wenn man überhaupt nicht schlafen oder pausieren will und sich nach dem Duschen wieder auf die Laufstrecke begibt, um sich dann gleich wieder voll zu schwitzen. Das macht nur Sinn, wenn man eh schlafen möchte und sich dann vorher mal unter die Dusche stellt, um sich mal sauber auf die Matratze zu schmeißen. Also war für Dagmar 7 Tage lang die Katzenwäsche angesagt…

Die Rennen über 24, 48 und 72 Stunden endeten im Abstand von 2 Stunden. Auch für diese Leute wurde dann die Duschzeit nicht so geplant, dass dann diese wenigstens nach dem Lauf warm duschen können. Auch daran kann man gut erkennen, dass hier einiges an der Organisation im Argen lag.

Ich habe mir dann am Montag noch die Siegerehrung der drei Läufe angesehen. Schade fand ich daran, dass zunächst die 24 Stundenläufer/innen, dann die 48er und dann die 72er geehrt wurden. Eine umgekehrte Reihenfolge hätte ich als wesentlich würdiger empfunden. Schließlich waren z.B. die 72 Stundeläufer/innen 2 Tage länger unterwegs. Nach der Siegerehrung der 24er war es dort sehr unruhig, da viele schon die Veranstaltung verließen oder sich unterhielten. Auch hier hätte ich mir von den Athleten/innen ein sportlicheres Verhalten gewünscht/erwartet.

Von allem unbeeindruckt zog Dagmar weiter ihre Runden. Die Unzulänglichkeiten nahm sie meist klaglos hin und konzentrierte sich auf den Lauf und die kleinen Dinge, die ihr Freude bereiteten. Das waren, neben den kleinen kulinarischen Abwechslungen, sicherlich auch die vielen Gespräche und gegenseitigen Aufmunterungen durch die Mitläufer/innen auf der Strecke als auch die Aufmunterungen vom Streckenrand durch die Betreuer oder Läufer/innen, die schon fertig waren oder abbrechen mussten. Insbesondere die Gruppe Schwerk, Schieke, Schlotter und Zimmermann zeichneten sich durch Beifall klatschen und gelegentlichen Gesangseinlagen am Streckenrand aus, was nicht nur für Dagmar großen Unterhaltungswert hatte! Die 4 saßen oft stundenlang am Streckenrand und munterten die noch im Wettkampf befindlichen Athleten auf. Auch waren die 4 immer zugegen, wenn einer der 1000 Meiler finishte. Egal, ob mitten in der Nacht oder am Tag. Eine Sportlichkeit, die ich wirklich hoch achte!

 

Ab dem fünften Tag lieferte sich Dagmar dann mit Sheng Wu Ming ein Kopf an Kopf Rennen um Platz 5. Der Chinese aus Taipeh wollte sich partout nicht von einer Frau schlagen lassen und ich schaute mit Freude zu, wie Dagmar nun anfing, Kilometer um Kilometer gut zu machen.  Wu benötigte längere Pausen, lief dann aber meist schneller, wenn er wiederkam. Aber irgendwann konnte er nicht mehr laufen und brauchte noch mehr Pausen. Dagmar lief/ging einfach weiter, wie bislang und baute damit kontinuierlich ihren Vorsprung aus. Als sie dann auch noch anfing, ihn beim Gehen zu überholen, war er schon ziemlich gefrustet. Eigentlich hatte Dagmar ja vor, den 7. Tag einfach nur noch ganz locker auszulaufen, aber in Anbetracht dieser Wettkampfsituation wollte sie den 5. Gesamtplatz nun doch nicht mehr so einfach wieder hergeben und zog auch den letzten Tag voll durch, was natürlich für Fabi und mich bedeutete, dass wir unseren Job auch noch voll durchziehen mussten.

 

Am Ende konnte Dagmar so ein wirklich tolles Ergebnis einfahren. Sie hatte gehofft, während der 144 Stunden mehr als 500 Kilometer zu laufen. Geschafft hat sie 588 Kilometer und kam damit auf Anhieb auf Platz 7 der  Ewigen Deutschen Bestenliste über diese Distanz/Zeit! Damit landete sie sogar vor Heike Pawzik und die ist ja nun wirklich kein „unbeschriebenes Blatt“ bei den Multidayläuferinnen.  Über die 7 Tage kam sie auf erstklassige 671,405 Kilometer. Ihre Tagessplits waren: Tag 1: 137 km, Tag 2: 88 km, Tag 3: 93 km, Tag 4: 89 km, Tag 5: 94 km, Tag 6: 87 km und Tag 7: 83,405 km. Davon hätte sie vorher nicht zu träumen gewagt. Das alles ohne größere Probleme. Lediglich 2 unangenehme Blasen an den Füßen und die dummerweise erst in den letzten vier Stunden!

 

Fabi und ich sind jedenfalls mächtig Stolz auf unsere Daggi!

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die Veranstaltung maximal die Note 4- erhalten kann. Wie hier jemand eine gute Leistung abliefern soll, wenn er nicht durch einen Betreuer zusätzlich versorgt, wird ist mir vollkommen schleierhaft. Der Satz von Costas Baxevanis im Rahmen einer nicht unbedingt würdigen Siegerehrung am Mittwochnachmittag, dass die Organisation wohl einen tollen Job gemacht hat, da ansonsten nicht so gute Leistungen erzielt worden wären, war schon eine kleine Ohrfeige für die anwesenden Betreuer und Athleten/innen. Diese erstklassigen Leistungen sind lediglich das Ergebnis der jeweiligen Betreuer, die sich ziemlich ins Zeug legen mussten, um die Defizite der Organisation auszugleichen. Da nutzte es auch nichts, dass an den letzten beiden Veranstaltungstagen das Essen und die Leckereien förmlich raus geschleudert wurden, als man feststellte, dass man noch eine Menge Vorräte hatte.  Auch irgendeine andere Abwechslung, wie Musik oder Moderation, zumindest im Rahmen der zusätzlichen Läufe, fehlte völlig!

Für uns bedeutet das als Ergebnis: Eine wirklich tolle Leistung von Dagmar, aber nie wieder „Ultramarathonfestival in Athen“!



 
Suche
Fachhandel
Banner
Handbuch Ultralauf
Banner